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Nachruf Sebastian Kariuki Schäfer

* 08.12.1984

† 22.03.2013

„Viele kleine Leute,
an vielen kleine Orten,
die viele kleine Dinge tun,
können das Angesicht
der Erde verändern."
(Afrikanisches Sprichwort)

Am 22. März 2013 ist unser Mitgründer von Tukutane e.V., Sebastian Johannes Kariuki Schäfer, im Alter von 28 Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückt.

Seit der Gründung von Tukutane e.V. 2006 bis zum Jahr 2012 war Sebastian erster Vorsitzender. Er war das Herz des Vereins und mit ihm ist die Idee von Austausch, Begegnung und interkulturellem Dialog mit Ostafrika lebendig geworden.

„Lasst uns zusammen kommen", die Übersetzung des Suaheli-Wortes  „Tukutane", war eine Lebensphilosophie von Sebastian. Die Begriffe „Austausch", „Begegnung" und „interkultureller Dialog" sind durch ihn und seine vielen Kontakte und Freundschaften mit Personen in Ostafrika zu wertvollen persönlichen Erfahrungen geworden. Besonders zu den Mädchen aus unserem Partnerprojekt in Kajiado bestand immer eine intensive Verbindung. Sie gaben Sebastian den Namen „Lemaiyan" - „der Gesegnete".

Sebastian wurde am 08. Dezember 1984 in Nairobi geboren. Dort lebte er die ersten eineinhalb Jahre seines Lebens mit seinen Eltern, die vor Ort im Entwicklungsdienst tätig waren. In Kenia erhielt er auch den Vornamen Kariuki. Nach der Rückkehr der Familie aus Ostafrika ist er in Waldhausen aufgewachsen. Nach dem Abitur im Jahr 2004 zog es Sebastian zurück nach Kenia: Als Missionar auf Zeit lebte, betete und arbeitete er für ein Jahr in einem Projekt für Straßenkinder der Comboni-Missionare in Nairobi.

Geprägt durch die Erfahrungen in dieser Zeit wuchs bei ihm immer stärker das Interesse an globalen Themen und am interkulturellen Austausch. Mit der Gründung des Vereins Tukutane e.V. wurde eines seiner Herzensanliegen konkret: Mitmenschen für Ostafrika zu begeistern, für die Lebenssituation vor Ort zu sensibilisieren und direkte Erfahrungen zwischen Menschen in Kenia und Deutschland zu ermöglichen. Im Sommer 2006 fand das erste Workcamp in Kajiado statt, welches von Sebastian organisiert und geleitet wurde.

Das Studium der Sozialpädagogik, Theologie, Philosophie und Ethnologie absolvierte er in Benediktbeuern und München. Während der Studienzeit zog es ihn für ein halbjähriges Praktikum erneut in seine „zweite Heimat" und er arbeitete dort in der Friedensarbeit.

Für Sebastian war es ein Anliegen sich auch beruflich im weltkirchlichen Bereich einzubringen. Er arbeitete sowohl als Referent beim Münchner Bildungswerk, als auch im Referat „Weiterführende Schulen" beim Hilfswerk missio. Seit September 2012 wurde Sebastian im Pfarrverband Dachau auf seine Aufgabe als Pastoralassistent vorbereitet.

Am 28. März 2013 nahmen Familie, Freunde und Bekannte in einem Trauergottesdienst in St. Jakob in Dachau Abschied von Sebastian. Anschließend wurde er auf dem Friedhof von Neubiberg beerdigt.

Als Freunde und Mitglieder von Tukutane e.V. sind wir dankbar für die gemeinsame Zeit mit Sebastian.
Als Mitbegründer unseres Vereins hat er mit Kopf, Herz und Verstand einen Grundstein gelegt für die Verwirklichung des interkulturellen Dialogs mit Ostafrika. Die intensive Zeit, die wir gemeinsam erlebt haben und durch die er uns begleitet hat, hat in uns allen Spuren hinterlassen. Er lebt in unseren Erinnerungen und in der Tätigkeit des Vereins weiter.

Asante Sana.

 

Sterbekarte 1

 

Sterbekarte 2

 

 

 



 

Sebastian mit Mädchen in Kajiado

Sebastian mit Rescue-Mädchen in Kajiado 

 

Sebastian_Subukia

In Subukia, Kenia

 

  Sebastian beim Gospeltrainkonzert 2012

Beim Gospeltrain-Konzert 2012

 

  Sebastian mit Father John in Nairobi

Mit Father John in Nairobi

 

Peace talk

Peace talk in Tangulbei, Kenia